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Am 7. Januar 2005 entdecken Polizeibeamt:innen die verbrannte Leiche von Oury Jalloh in Zelle 5 des Dessauer Polizeireviers. Laut Polizeibericht soll sich Jalloh selbst angezündet haben. Er war an Händen und Füßen auf einer feuerfesten Matratze gefesselt und soll jedoch kein Feuerzeug bei sich gehabt haben. Viel später soll dann doch ein Feuerzeug in der Zelle gefunden worden sein. Zudem haben unabhängige Gutachter:innen bestätigt, dass Jalloh zum Zeitpunkt des Brandes schon Bewusstlos oder Tot gewesen sein muss und somit Fall das Feuer nicht selbst gelegt haben kann. Es sind unzählige Akten "verschwunden" und es sollen keine Videoaufnahmen des Tatortes gemacht worden sein. Als Grund dafür wurde ein Stromausfall genannt, den es nicht gegeben haben soll. Zudem soll der Feueralarm während des Brandes mehrfach wieder ausgeschaltet worden sein. Fakt ist, der Fall Jalloh ist bis heute nicht aufgearbeitet worden und die Ermittlungen wurden verschleppt und eingestellt. Zudem steht der Fall Jalloh in Verbindung mit zwei weiteren Todesfällen. Hans Jürgen Rose starb 1997 kurze Zeit, nach dem er aus dem gleichen Polizeirevier entlassen wurde, an den Folgen schwerer innerer Verletzungen. 2002 wurde Mario Bichtemann in Zelle 5 des Dessauer Polizeireviers gebracht (dieselbe Zelle in der drei Jahre später Jalloh starb). Einige Zeit später fand man ihn mit gebrochenem Schädel tot auf dem Zellenboden. Teilweise sollen bei den drei Fällen die gleichen Polizist:innen beteiligt gewesen sein.

OrtSachsen-AnhaltDessau-Roßlau
Zeitpunkt
Quellentazzeittagesspiegel
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Kontexte
BeweismittelErmittlungenGerichtKörperliche GewaltÖffentlichkeitsarbeitOuryJallohTod in Polizeigewahrsam
Stand